Biologie der Bachmuschel
Die Bachmuschel oder auch Kleine Flussmuschel (Unio crassus) lebt fast ausschließlich in Fließgewässern. Früher war sie als typische „Dorfbachmuschel“ weit verbreitet, heute ist sie nach extremen Rückgängen vom Aussterben bedroht und europaweit geschützt. Bachmuscheln werden 10-15 Jahre alt und meist bis rd. 6-9 cm groß. Sie ernähren sich als Filtrierer, filtern also ihre Nährstoffe aus dem Wasser, und haben einen komplexen Fortpflanzungszyklus: In der Fortpflanzungszeit (April bis Juli) geben die Männchen ihre Spermien ins Wasser ab, wo sie von weiblichen Muscheln eingestrudelt (aufgenommen) werden. Die befruchteten Eier entwickeln sich in „Bruttaschen“ zu Larven (Glochidien) und werden dann ins Wasser abgegeben. Dort müssen sie sich für 3 bis 4 Wochen an den Kiemen bestimmter Fischarten festsetzen (u. a. Döbel und Elritze), wo sie sich weiterentwickeln. Die kleinen Jungmuscheln fallen dann von den Kiemen ab und gelangen an bzw. in den Bachgrund.